Kapitel 114: Familienfest – Teil Eins
-Flitterwochen-
Schau zurück auf das Haus deines Mannes
Lan WangJi drehte sich zu Wei WuXian, „Warte hier.“
Wei WuXian, „Wie wäre es, wenn ich mit dir zusammen hineingehe?“
Lan WangJi schüttelte den Kopf, „Er wird nur wütender werden, wenn du auch reingehst.“
Wei WuXian dachte darüber nach und stimmte zu. Wann immer Lan QiRen ihn sah, schien es, als wäre er eine flackernde Kerze, die einen Herzinfarkt erleiden würde. Sogar seine Atemzüge wurden dann schwerer als sonst. Wei WuXian war daher der Meinung, er sollte ihm den Gefallen tun und ihm den Ärger ersparen, indem er ihm aus den Weg ging.
Lan WangJi sah ihn an, als wollte er noch etwas sagen. Wei WuXian fügte sofort hinzu: „Schon gut, ich weiß es ja. Nicht zu schnell gehen, nicht zu laut sprechen, nicht dies, nicht das, nicht jenes, oder? Mach dir keine Sorgen. Jetzt, da ich wieder hier bei dir bin, werde ich definitiv so vorsichtig wie möglich sein, um keine der Sektenregeln auf deiner Wand zu verletzen. So vorsichtig wie möglich.“
Lan WangJi hatte nicht einmal daran gedacht: „Es ist in Ordnung. Selbst wenn du sie missachtest....“
Wei WuXian blickte begeistert auf, „Hm?“
Lan WangJi schien, als ob er endlich erkannt hatte, dass das, was er hatte sagen wollen, wohl nicht allzu passend war. Er drehte den Kopf für einen Moment zur Seite, bevor er sich wieder mit einem ernsten Gesicht umdrehte, „.... nichts.“
Wei WuXian sah verwirrt aus: „Was würdest du denn sagen, wenn ich sie verletze?“
Lan WangJi wusste, dass er fragte, obwohl er die Antwort bereits wusste. Er behielt das strenge Gesicht bei: „Warte hier draußen auf mich.“
Wei WuXian winkte mit der Hand ab, „Also heißt es wieder einmal warten. Sei nicht so finster. Ich werde etwas mit deinen Kaninchen spielen.“
Und so ging Lan WangJi allein zum Gespräch mit Lan QiRen, während Wei WuXian von einem sprintenden Kleiner Apfel hinter sich hergeschleppt wurde. Immer wenn Kleiner Apfel in den Wolkenschluchten war, schien er besonders aufgeregt und voller Kraft zu sein. Wei WuXian konnte ihn nicht einmal zügeln, während er von ihm auf die grüne Wiese geschleppt wurde.
Wie eingerollt im hohen Gras waren dort mehr als hundert kleine runde Schneebälle. Ihre rosafarbenen, dreigeteilten Münder zuckten hin und wieder und manchmal schüttelten sie ihre langen, flauschigen Ohren. Mit erhobenen Kopf schritt Kleiner Apfel durch sie hindurch und fand schließlich ein freies Plätzchen für sich, während Wei WuXian sich auf den Boden hockte, sich ein beliebiges Kaninchen packte und es am Bauch kraulte, während er dachte: Waren es bei meinem letzten Besuch auch schon so viele? Ist das hier ein Männchen oder ein Weibchen? Oh.... männlich.
Während er darüber nachdachte, erkannte Wei WuXian schließlich, dass er nie nachgesehen hatte, ob Kleiner Apfel männlich oder weiblich war. Er konnte nicht anders, als es sich ansehen zu wollen. Aber noch bevor er einen genauen Blick darauf werfen konnte, hörte er plötzlich etwas und drehte sich um, um nachzusehen.
Ein junges, zierliches Mädchen, das einen kleinen Korb hielt, zögerte, näher heran zu kommen. Als sie sah, dass Wei WuXian sich so plötzlich zu ihr herumdrehte, wusste sie vorübergehend nicht, was sie tun sollte, und ihr ganzes Gesicht leuchtete eingeschüchtert rot auf.
Das Mädchen war in die Gewänder der GusuLan-Sekte gekleidet und trug auch das formelle weiße Stirnband, allerdings ohne das Muster der fließenden Wolken darauf. Wei WuXian, Das ist außergewöhnlich! Ich kann nicht glauben, dass mir eine Echte begegnet ist!
Dies war eine weibliche Kultivierende. Eine weibliche Kultivierende der GusuLan-Sekte.
Die GusuLan-Sekte, die für ihre Strenge bekannt war, hielt sich strikt an die Trennung von Männern und Frauen und daher sollten ihre Jünger nicht übermäßig intim miteinander sein, oder sich gar ihre Hände berühren. Diese Regel war somit für alle eine Selbstverständlichkeit. Die Studien- und Ruheunterkünfte für männliche und weibliche Kultivierende waren streng getrennt, so dass man sich auch nicht über den Weg laufen konnte. Die beiden getrennten Gruppen verließen selten ihr eigenes Gebiet, und selbst die Nachtjagden wurden meist nach Geschlecht getrennt abgehalten, entweder alle Männer oder alle Frauen, aber fast nie beide zusammen. Die Unflexibilität war fast schon erschreckend. Damals, als Wei WuXian in den Wolkenschluchten studiert hatte, hatte er hier nie eine weibliche Kultivierende gesehen und hatte daher ziemlich große Zweifel daran, ob es überhaupt weibliche Kultivierende in den Wolkenschluchten gab oder nicht. Ein paar Mal hatte er gedacht, er hätte die Stimmen von Mädchen gehört, die aus den Schriftrollen rezitierten und er wollte in seiner Neugier nachsehen gehen. Aber sofort hatten ihn die scharfen Augen einiger Jünger entdeckt, die auf dem Gelände patrouillierten, und diese riefen dann sofort nach Lan WangJi. Nach einigen Malen hatte Wei WuXian das Interesse verloren und war nie wieder auf Entdeckungsreise gegangen.
Aber in diesem Augenblick saß er tatsächlich einer echten Kultivierenden aus den Wolkenschluchten gegenüber. Einer echten! Weiblichen! Kultivierenden!
Wei WuXian richtete sich sofort mit strahlenden Augen auf. Gerade als er im Begriff war, näher an sie heranzutreten, schoss bereits Kleiner Apfel hervor und eilte zu dem Mädchen hinüber, nachdem er ihn fast überrannt hatte. Wei WuXian, „?“
Nachdem sich Kleiner Apfel dem Mädchen genähert hatte, senkte er vorsichtig seinen Kopf und bewegte ihn aus eigenem Antrieb in Richtung ihrer Hand. Wei WuXian, „???“
Errötend sah das Mädchen Wei WuXian an und hielt überrascht inne, ohne zu wissen, was sie sagen sollte. Wei WuXian blinzelte und fühlte, dass sie vertraut auf ihn wirkte. Einen Moment später erinnerte er sich - war das nicht das rundgesichtige Mädchen, das er bei seiner Reise aus dem Dorf Mo auf dem Weg zum Berg Dafan getroffen hatte?
Selbst wenn sie eine völlig Fremde gewesen wäre, so hätte er jetzt ein lockeres Gespräch mit ihr angefangen, aber dadurch das er wusste, dass sie ein Mädchen mit einer sehr freundlichen Persönlichkeit war, die er schon ein paar Mal getroffen hatte, winkte er ihr sofort zu: „Du bist es!“
Anscheinend hatte er eindeutig schon einen gewissen Eindruck auf das Mädchen hinterlassen, auch wenn diesmal sein Gesicht sauber und gewaschen war. Nachdem sich eine gewisse Peinlichkeit gelegt hatte, zupfte sie mit den Fingern am Griff ihres Korbes und antwortete leise: „Ich bin es....“
Wei WuXian ließ das Kaninchen, das er gestreichelt hatte, um sein Geschlecht zu bestimmen, laufen. Mit verschränkten Händen auf den Rücken ging er ein paar Schritte näher heran. Als er die Karotten und den Kohl in ihrem Korb sah, lächelte er: „Bist du hier, um die Kaninchen zu füttern?“
Das Mädchen nickte. Dadurch das Lan WangJi weg war, hatte Wei WuXian gerade nichts zu tun, so das sein Interesse wuchs, „Soll ich helfen?“
Das Mädchen wusste nicht, wie sie reagieren sollte. Schließlich nickte sie, und Wei WuXian holte eine Karotte heraus. Sie hockten sich beide zusammen auf dem Gras nieder. Kleiner Apfel stieß mit seinem Kopf in den Korb und suchte darin herum. Nachdem er keine Äpfel gefunden hatte, gab er sich auch mit einer Karotte zufrieden und knabberte mit den Zähnen daran.
Die Karotten im Korb waren sehr frisch. Wei WuXian biss sich zuerst ein Stückchen ab, bevor er den Rest in die Nähe des Mundes eines der Kaninchen legte: „Hast du diese Kaninchen gefüttert?“
Das Mädchen antwortete, „Nein.... Ich habe erst vor kurzem damit angefangen.... Wenn HanGuang-Jun hier ist, dann ist HanGuang-Jun derjenige, der sich um sie kümmert. Wenn er es nicht ist, dann ist es der junge Meister Lan SiZhui und die anderen. Und wenn sogar sie weg sind, dann kommen wir und helfen....“
Wei WuXian, Wie hat Lan Zhan die Kaninchen gefüttert? Seit wann hat er sich um sie gekümmert? Kam er auch hier her und hielt dabei einen kleinen Korb?
Wei WuXian schüttelte wegen der Szenen, die in seiner Vorstellung mit Niedlichkeit überladen waren, dem Kopf und fragte erneut: „Du bist jetzt eine Schülerin der GusuLan-Sekte?“
Das Mädchen antwortete leise: „Ja.“
Wei WuXian, „Die GusuLan-Sekte ist ziemlich nett. Wann bist du hergekommen?“
Das Mädchen streichelte ein flauschiges Kaninchen, während sie sprach: „Kurz nach dieser Sache auf dem Berg Dafan...“
An dieser Stelle hörten die beiden das leise Geräusch von Stiefeln, die über das Gras schritten. Wei WuXian drehte sich um, um nachzusehen. Wie erwartet, kam Lan WangJi auf sie zu. Rasch stand das Mädchen sofort auf und verbeugte sich respektvoll, „HanGuang-Jun.“
Lan WangJi nickte, während Wei WuXian noch auf dem Gras saß und ihn anstarrte. Das Mädchen schien ziemlich eingeschüchtert von Lan WangJi zu sein - das war nur normal, da kein einziger der Junioren in ihrem Alter nicht Angst vor Lan WangJi hatte. Nervös raffte sie ihre Kleidersäume hoch und rannte davon. Wei WuXian rief ihr nach: „Junges Fräulein! Meimei! Dein Korb! Hey, Kleiner Apfel! Komm zurück, Kleiner Apfel! Warum rennst du auch weg?! Kleiner Apfel!“
Weder sie noch der Esel schienen sich von ihm aufhalten zu lassen. Wei WuXian konnte nur die restlichen paar Karotten in den Korb zurücklegen und wandte sich schließlich an Lan WangJi: „Lan Zhan, du hast sie verjagt.“
Wenn Lan WangJi nicht wollte, dass seine Schritte gehört werden würden, wie hatte er dann zulassen können, dass sie beide ihn hörten? Wei WuXian grinste, während er sich erneut eine Karotte nahm: „Willst du etwas? Du kannst die Kaninchen füttern, und ich dich.“
„…” Lan WangJi sah auf ihn herab, „Steh auf.“
Wei WuXian warf die Karotte weg und streckte träge eine Hand aus, „Zieh mich hoch.“
Nach einer Pause streckte Lan WangJi die Hand aus, um ihn hochzuziehen, doch Wei WuXian übte plötzlich Kraft aus und zog ihn stattdessen herunter.
Nachdem ihr Territorium von seltsamen Menschen eingenommen worden war, wirkten die Kaninchen so, als stünden sie einem großen Feind gegenüber und daher liefen sie ziellos um die beiden nun auf dem Boden Liegenden herum. Die wenigen von ihnen, die mit Lan WangJi besonders vertraut waren, setzten sich sogar auf ihre Hinterläufe und klammerten sich an seine Seite, als ob sie darüber besorgt wären, warum ihr Herr so plötzlich zusammengebrochen war. Lan WangJi scheuchte sie sanft weg, seine Stimme klang ruhig: „Die siebte Regel an der Wand der Disziplin in den Wolkenschluchten lautet: Das Stören der weiblichen Kultivierenden ist verboten.“
Wei WuXian, „Du sagtest, es sei in Ordnung, wenn ich diese Regeln verletze.“
Lan WangJi, „Das sagte ich nicht.“
Wei WuXian, „Warum bist du so? Nur weil du deinen Satz nicht beendet hast, bedeutet das, dass du es nie gesagt hast? Was ist mit dem HanGuang-Jun passiert, der immer getan hat, was er versprochen hat?“
Lan WangJi, „'Jeden Tag'.“
Wei WuXian strich ihm mit zärtlichem Ton über das Gesicht: „Hat dein Onkel dich etwa geschimpft? Sag es mir. Lass dich von deinem Gege verwöhnen.“
Trotz eines so abrupten Themenwechsels durchschaute ihn Lan WangJi nicht, „Nein.“
Wei WuXian, „Wirklich? Was hat er dann zu dir gesagt?“
Lan WangJi umarmte ihn lautlos: „Nichts. Es ist selten, dass wir alle zusammen sind und morgen ein Bankett stattfinden wird.“
Wei WuXian grinste: „Ein Bankett? In Ordnung, in Ordnung, ich werde mich definitiv gut benehmen, damit du dein Gesicht nicht verlierst.“
Plötzlich dachte er an Lan XiChen und fragte: „Was ist mit deinem Bruder?“
Nach einer Schweigeminute antwortete Lan WangJi: „Ich werde später nach ihm sehen.“
ZeWu-Jun befand sich bereits seit einiger Zeit in abgeschiedener Meditation. Lan WangJi würde definitiv ein langes, inniges Gespräch mit ihm führen. Wei WuXian umarmte Lan WangJi und tätschelte ihm sanft den Rücken. Schon bald sprach er weiter: „Wo wir gerade davon sprechen, warum habe ich SiZhui und die Jungs noch nicht wieder gesehen?“
In der letzten Vergangenheit waren diese Jugendlichen immer um sie herum gewesen und hätten den ganzen Weg vom Eingang des Berges aus munter auf sie eingequatscht. Als er SiZhui und die Junioren erwähnte, entspannte sich Lan WangJis Mimik etwas: „Ich kann dich mitnehmen, um sie zu sehen.“
Nachdem er Wei WuXian zu Lan SiZhui, Lan JingYi und den anderen geführt hatte, taten die Junioren nichts anderes, als vor Freude zu jubeln. Es war nicht so gewesen, dass sie sie nicht hatten begrüßen wollen, sondern eher, dass sie dazu nicht in der Lage gewesen waren.
Das etwa dutzend Junioren standen alle auf ihren Händen im Gang der Veranda. Alle hatten ihre äußeren Gewänder ausgezogen, und waren nur noch in hellen, schneeweißen Leinen bedeckt. Mit ihren Köpfen nach unten und den Füßen nach oben starrten sie auf ein paar leere Stücke Papier und ein Tintenfass. Sie stützten sich mit der linken Hand ab und hielten mit der rechten Hand einen Pinsel und schrieben unter großer Anstrengung fein säuberlich Schriftzeichen auf das Papier.
Da sie nicht zulassen konnten, dass ihre Stirnbänder den Boden berührten, hatten sie die Enden der Bänder in ihre Münder gesteckt und ihnen tropfte der Schweiß von der Stirn. So konnten sie auch nichts sagen. Das sogenannte 'Jubeln' war nur ein gedämpftes Geräusch, begleitet von aufleuchtenden Augen. Wei WuXian beobachtete die schaukelnden, zitternden Körper und fragte: „Warum müssen sie alle einen Handstand machen?“
Lan WangJi, „Zur Bestrafung.“
Wei WuXian, „Ich weiß, dass es eine Bestrafung ist. Ich kann auch sehen, dass sie die Regeln der Lan-Sekte kopieren – schließlich habe ich mir die 'Rechtschaffenheit' so bereits eingeprägt. Was haben sie getan, um so bestraft zu werden?“
Lan WangJis Stimme war kühl: „Sie kehrten erst nach Ablauf der vorgeschriebenen Frist in die Wolkenschluchten zurück.“
Wei WuXian, „Oh.“
Lan WangJi, „Sie haben den Geistergeneral auf einer Nachtjagd begleitet.“
Wei WuXian, „Hah! Ihr habt wirklich Mut.“
Lan WangJi, „Zum dritten Mal.“
Wei WuXian strich sich über sein Kinn und dachte, es sei nur natürlich, dass Lan QiRen, der alles Böse hasste, sie so bestrafen würde. Nur die Sektenregeln zu kopieren, während sie einen Handstand machten, war daher noch eine recht milde Strafe.
Er hockte sich vor Lan SiZhui, „Oh SiZhui, warum ist der Stapel vor dir besonders dick? Oder bilde ich mir das nur ein?“
Lan SiZhui, „Nein....“
Lan WangJi, „Er führte den Rest an.“
Wei WuXian wollte Lan SiZhuis Schulter tätscheln, aber es gab keinen Platz für ihn, um seine Hand abzulegen. Nach einem zögerlichen Moment strich er ihm stolz über den Rücken, „Ich wusste es.“
Lan WangJi ging vor den Jungen auf und ab und blickte auf ihre Papiere, um sie zu kontrollieren. Er sprach mit Lan JingYi: „Die Schrift ist unsauber.“
Lan JingYi biss fester in das Stirnband und antwortete mit Tränen in den Augen: „Ja. HanGuang-Jun. Ich werde das hier noch einmal kopieren.“
Der Rest von ihnen, an deren Arbeit es nichts auszusetzen gab, hatte die Überprüfung bestanden. Sie alle stießen Seufzer der Erleichterung aus. Als die beiden den Flur verließen, erinnerte sich Wei WuXian an das Leiden, das er erlitten hatte, als er selbst damals bestraft worden war, und bedauerte: „Allein die Position zu halten ist hart genug. Ich könnte gar nicht schreiben, wenn ich auf dem Kopf stehen müsste. Und ich kann nicht einmal ordentlich schreiben, selbst wenn ich sitze.“
Lan WangJi blickte ihn an, „In der Tat.“
Wei WuXian wusste, dass er sich gerade auch an diese Tage erinnerte, als er ihn beaufsichtigt hatte, während er die Sektenregeln kopieren musste: „Hast du das auch tun müssen, als du jung warst?“
Lan WangJi, „Niemals.“
Natürlich. Lan WangJi war seit seiner Jugend das führende Vorbild für die Jünger. Jedes Wort und jede seiner Handlungen schien das ungeschriebene Maß aller Dinge zu sein. Wie könnte er einen Fehler machen? Und wenn er nie irgendwelche Fehler gemacht hatte, wie hätte er da auch bestraft werden können?
Wei WuXian grinste: „Ich dachte, du hättest dir deine schockierende Armstärke damit antrainiert.“
Lan WangJi, „Es gab keine Bestrafung. Aber sie wurde trotzdem so trainiert.“
Wei WuXian fragte sich: „Warum hättest du Handstände machen sollen, wenn du nicht bestraft worden bist?“
Lan WangJi starrte geradeaus: „Es beruhigt den Geist.“
Wei WuXian stand direkt neben Lan WangJis Ohr, seine Stimme verursachte einen Schauer, „Was genau war es denn, was sich den eisigen HanGuang-Jun weniger ruhig fühlen ließ?“
Lan WangJi sah ihn an, ohne etwas zu sagen. Wei WuXian freute sich: „Mit dem, was du gesagt hast, dass du angefangen hast, deine Armstärke bereits in so jungen Jahren zu trainieren, müsstest du doch in der Lage sein, absolut alles dabei über Kopf festzuhalten, nicht wahr?“
Lan WangJi, „Mn.“
Als Wei WuXian sah, wie sich seine Augenlider senkten, fast so, als wäre es ihm peinlich, wurde er noch mutiger mit seinen Worten: „Könntest du sogar mich über Kopf festhalten?“
Lan WangJi, „Ich kann es versuchen.“
Wei WuXian, „Hahahahahahahahaha... Moment.... Was hast du gesagt?“
Lan WangJi, „Ich kann es heute Abend versuchen.“
Wei WuXian, „....“
Information
Meimei: Gegenstück zu Gege. Gege = Bruder, Meimei = Schwester
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