Kapitel
6: Arroganz - Teil Eins
Ich
habe einen kleinen Esel, den ich niemals reiten konnte
Nur
wenige Tage waren vergangen, und Wei WuXian erkannte, dass er
vielleicht eine falsche Entscheidung getroffen hatte.
Der
Esel, den er aus Bequemlichkeit mitgenommen hatte, war schwer zu
befriedigen. Obwohl es nur ein Esel war, aß er ausschließlich
frisches, junges Gras, an dem immer noch Tautropfen hingen. Wenn die
Spitze des Grases einen gelben Streifen hatte, dann würde er es
nicht fressen. Als sie an einer Farm vorbeikamen stahl Wei WuXian
einige Weizenstrohhalme, um ihn zu füttern, aber nachdem er sie
gekaut hatte, spuckte er sie mit einem Ptoo wieder aus, welches noch
lauter war als das seiner menschlichen Kollegen.
Wenn
er keine hochwertigen Lebensmittel aß, dann bewegte er sich nicht,
verlor seine Beherrschung und trat aus. Schon einige Male wäre Wei
WuXian fast von ihm getreten worden. Abgesehen davon, klang sein
Wiehern auch extrem schrecklich für die Ohren.
Er
war nutzlos, egal ob als Reittier oder als Haustier!
Wei
WuXian konnte nicht anders, als an sein Schwert zu denken. Das
Schwert war wahrscheinlich von einem der Anführer eines prominenten
Clans mitgenommen worden und diente als Trophäe an einer Wand, um es
anderen Leute zu zeigen.
Nachdem
er eine Weile lang geschoben und gezogen hatte, erreichten sie ein
riesiges Ackerland mit einigen Dörfern darum herum. Unter der
sengenden Sonne entdeckte er einen großen Pagodenbaum und dichtes,
grünes Gras darunter. Neben dem Baum befand sich ein alter Brunnen,
mit einem Fass und einer Kelle an der Seite, die von den Bauern dort
aufgestellt worden waren, damit jeder Passant seinen Durst stillen
konnte.
Der
Esel rannte sofort darauf zu und nichts konnte ihn von dort
wegbewegen. Wei WuXian hüpfte hinunter und klatschte ihm auf den
Hinterlauf, „Du bist definitiv für die Reichen bestimmt, da du
noch schwieriger zu befriedigen bist als ich."
Der
Esel spuckte ihn an.
Während
sie ziellos dort ihre Zeit verbrachten, näherte sich ihnen eine
Gruppe von Menschen aus den Feldern heraus.
Die
Leute trugen handgefertigte Bambuskörbe, Baumwollkleidung und
Strohsandalen, und strahlten die rustikale Atmosphäre der ländlichen
Dorfbewohner aus. In der Gruppe gab es ein junges Mädchen mit einem
runden Gesicht, das als empfindlich angesehen werden könnte.
Möglicherweise
wegen des zu langen Gehens unter der Sonne wollten sie auch im
Schatten zur Ruhe kommen und etwas Wasser trinken. Wie dem auch sei,
als sie sahen, dass dort ein schnaubender Esel stand, der an den Baum
gebunden war, und einen offensichtlich Irren mit schlechtem Make-up
und zerzaustem Haar, ließ es sie zögern, hinüberzugehen.
Wei
WuXian hatte sich immer für jemanden, der höflich gegenüber Frauen
war, gehalten, daher ging er hinüber, machte etwas Platz und
versuchte den Esel zu beruhigen. Nachdem sie realisiert hatten, dass
er harmlos war, entspannten sich die Leute endlich, um
herüberzukommen. Alle von ihnen waren schweißgebadet und mit
rötlichen Wangen; einige fächelten sich selbst zu und andere holten
sich etwas Wasser. Das Mädchen saß am Brunnen und lächelte Wei
WuXian an, als ob sie wüsste, dass er sich absichtlich etwas
weggesetzt hatte.
Einer
von ihnen hielt einen Kompass in der Hand. Er sah in die Ferne und
senkte dann fragend den Blick: „Wir sind bereits am Fuße des Dafan
Berges, also warum hat sich der Zeiger noch nicht bewegt?"
Das
Äußere und der Zeiger des Kompasses sahen seltsam aus und deuteten
darauf hin, dass es sich nicht um einen normalen Kompass handelte.
Es
war keiner von der Art, die den Norden, Süden, Osten und Westen
zeigten, sondern einer, der die Richtungen zu den bösartigen
Kreaturen anzeigte, auch bekannt als der 'Kompass des Bösen'.
Wei
WuXian erkannte, dass es sich wahrscheinlich um einen der ärmeren
Kultivierungs-Clans vom Land handelte. Abgesehen von hoch
angesehenen, wohlhabenden Clans, gab es auch kleinere Clans wie
diesen, die ihre Türen verschlossen hatten und die sich selbst
kultivierten. Wei WuXian dachte, dass sie ihr Dorf vielleicht
verlassen hätten um einen Clan zu finden, mit dem sie entfernt
verwandt waren, oder das sie auf Nachtjagd waren.
Der
Mann mittleren Alters, der die Gruppe anführte, rief die Leute auf,
etwas zu trinken und antwortete: „Dein Kompass könnte kaputt sein;
ich besorge dir später einen neuen. Der Dafan Berg ist weniger als
fünfzehn Kilometer von uns entfernt, was bedeutet, dass wir nicht zu
lange ausruhen können. Wir sind auf dieser Reise schon so weit
gekommen, und wenn wir uns jetzt zu lange ausruhen und zurückfallen,
dann werden die anderen Leute aufholen, und dann wäre es all die
Mühen nicht wert gewesen."
Wie
erwartet, war es eine Nachtjagd. Viele anerkannte Kultivierungsclans
nannten ihre Reisen an verschiedene Orte und böse Wesen exorzieren
'jagen'. Aufgrund der Tatsache, dass diese Kreaturen oft in der Nacht
erschienen, wurde es auch 'Nachtjagd' genannt. Es gab unzählige
Kultivierungsclans, aber nur wenige waren herausragend. Ohne die
Beiträge ihrer Vorfahren, musste ein durchschnittlicher Clan, wenn
er berühmt werden und in der Kultivierungswelt Respekt erhalten
wollte, sein ganzes Können und seine Fähigkeiten zeigen. Nur wenn
ein Clan ein bösartiges Monster oder ein terrorisierendes Wesen
gefangen genommen hatte, dann wurde er ernsthaft beachtet.
Dies
war ursprünglich der Spezialbereich von Wei WuXian gewesen. Wie auch
immer, während seiner Reise in den letzten Tagen hatte er ein paar
Gräber zerstört, dabei aber nur kleine Geister gefunden. Er
brauchte zufällig einen Geistersoldaten, der für ihn arbeiten
konnte, und hatte daher beschlossen, zum Reisberg
zu gehen, um sein Glück zu versuchen. Wenn er einen guten finden
würde, dann würde er ihn einfangen und benutzen.
Nachdem
die Gruppe der Menschen mit ihrer Rast fertig war, bereiteten sie
sich darauf vor, weiterzugehen. Bevor sie losgingen nahm das
rundgesichtige Mädchen einen kleinen, teilgereiften Apfel aus ihrem
Korb und gab ihn ihm, „Hier, bitte schön."
Wei
WuXian streckte seine Hand aus, um ihn entgegen zu nehmen, grinste
breit, aber der Esel öffnete auch seinen Mund und schnappte danach.
Wei WuXian nahm den Apfel schnell weg. Als er sah, dass sich der Esel
so sehr nach dem Apfel sehnte, kam ihm eine gute Idee. Er suchte sich
einen langen Stock und ein Stück Angelschnur, hängte den Apfel an
einem Ende auf und baumelte damit vor dem Esel. Der Esel roch den
erfrischenden Duft des Apfels vor seinen Augen und wollte ihn essen,
versuchte danach zu schnappen, jedoch blieb er immer einen Zentimeter
von ihm entfernt. Seine Geschwindigkeit war schneller als die der
besten Pferde, die Wei WuXian je gesehen hatte, und er hinterließ
nur Staub.
Ohne
anzuhalten, kam Wei WuXian vor Einbruch der Dunkelheit am Dafan Berg
an. Bei der Ankunft am Fußende des Berges, wurde ihm schließlich
klar, dass 'Fächer'
nicht genau das war, für das er es gehalten hatte. Es hatte seinen
Namen, weil der Berg von weitem aussah wie ein freundlicher, molliger
Buddha. Es gab eine kleine Stadt unterhalb des Berges, genannt
Buddhas Fuß.
Die
Zahl der Kultivierenden, die sich hier versammelt hatten, war weitaus
größer als er erwartet hatte. Alles war ein einziges Durcheinander,
mit Leuten aus verschiedenen Sekten und Clans, die die Straßen
entlanggingen, alle in Roben und Uniformen in verschiedenen Farben,
die fast das Auge blendeten. Aus irgendeinem Grund trugen sie alle
verzweifelte Ausdrücke auf ihren Gesichtern. Niemand machte sich die
Mühe, ihn auszulachen, obwohl er durch sein seltsames Aussehen
auffiel.
In
der Mitte der langen Straße versammelte sich eine Gruppe von
Kultivierenden, die im ernsten Ton miteinander sprach. Es schien, als
ob ihre Meinungen sehr unterschiedlich wären. Schon von weitem
konnte Wei WuXian sie reden hören. Am Anfang war alles in Ordnung,
aber plötzlich wurden sie unruhig.
„...
Ich denke, dass es in der Gegend überhaupt keine seelenfressenden
Monster oder Geister gibt. Dann ist es doch klar, dass keiner unserer
Kompasse des Bösen etwas anzeigt."
„Aber
wenn dem nicht so ist, wie haben dann diese sieben Menschen ihre
Seelen verloren? Sie können ja nicht alle die gleiche Krankheit
haben, oder? Ich zum Beispiel habe noch nie von dieser Krankheit
gehört!"
„Selbst
wenn der Kompass des Bösen nichts zeigt, bedeutet das nicht gleich,
dass sich nichts im Inneren des Gebietes befindet? Er kann nur eine
ungefähre Richtung vorgeben, ohne irgendwelche Besonderheiten, also
sollte man nicht sein volles Vertrauen darin setzen. Vielleicht gibt
es hier etwas, was den Richtungszeiger stört oder beeinflusst."
„Erinnerst
du dich, wer den Kompass des Bösen erschaffen hat? Ich habe noch nie
von etwas gehört, das in der Lage ist die Richtung des Zeigers zu
beeinflussen."
„Was
meinst du damit? Willst du vielleicht etwas in diesem Ton andeuten?
Natürlich weiß ich, dass Wei
Ying
den Kompass des Bösen erschaffen hat. Aber es ist nicht so, dass
seine Kreationen makellos sind. Können wir daher nicht zumindest die
Möglichkeit des Zweifels zulassen?"
„Ich
habe nie gesagt, dass man daran nicht zweifeln kann, geschweige denn,
dass seine Kreationen makellos sind, also warum beschuldigst du
mich?"
Und
so hatte sich ihr Streit in eine andere Richtung entwickelt. Wei
WuXian ritt auf seinem Esel an ihnen vorbei, kichernd und lachend. Er
hatte nicht erwartet, dass er nach so vielen Jahren, die vergangen
waren, noch immer lebendig in den Gesprächen der Kultivierenden war.
Das war also das sogenannte 'viel Lärm um Wei'. Wenn es jemals eine
Umfrage geben würde, um herauszufinden, wessen Popularität am
nachhaltigsten in der Kultivierungswelt war, dann wäre der Gewinner
kein anderer als Wei WuXian.
Um
ehrlich zu sein, der Kultivierende hatte nicht ganz Unrecht. Die
Kompasse des Bösen, die heutzutage im Einsatz waren, gehörten zu
der ersten Version, die er gemacht hatte, und die in der Tat nicht
spezifisch genug waren. Er war gerade dabei gewesen, einige
Verbesserungen daran vorzunehmen, als sein 'Versteck' zerstört
worden war, also mussten sie nun alle die Unannehmlichkeiten bei der
Verwendung des ungenaueren Modells in Kauf nehmen.
Wie
auch immer, Kreaturen, die Blut und Fleisch aßen, waren
normalerweise niedrig im Niveau, wie z.B. die wandelnden Leichen,
also Zombies oder Ghule. Nur die hochrangigen Monster oder Geister
waren in der Lage Seelen zu essen und zu verdauen. Dieses hier aß
sieben auf einmal - kein Wunder, dass sich so viele Clans hier
versammelt hatten.
Da
diese Beute keineswegs eine triviale Angelegenheit war, war es für
die Kompasse des Bösen unvermeidlich Fehler zu machen.
Wei
WuXian zog an den Zügeln und hüpfte vom Rücken des Esels und hielt
dabei den Apfel, der die ganze Zeit vor seinem Mund gewesen war, „Ein
Biss. Nur ein Biss...... Hmph, versuchst du, meine ganze Hand mit
deinem Biss mit zu essen?"
Er
aß ein paar Bissen von der anderen Seite des Apfels und stopfte den
Rest in den Mund des Esels und dachte darüber nach, wie er dazu kam,
einen Apfel mit einem Esel zu teilen, als ihm plötzlich jemand in
den Rücken stieß. Er drehte sich um und sah ein Mädchen. Obwohl
sie ihn gestoßen hatte, schien sie ihn überhaupt nicht zu beachten.
Ihre Augen waren trübe und sie trug ein Lächeln auf ihrem Gesicht,
starrte dabei in die Ferne, ohne zu blinzeln.
Wei
WuXian folgte ihrem Blick und sah die massive Bergspitze des Dafan
Berges. Plötzlich begann das Mädchen vor ihm zu tanzen, ohne etwas
zu sagen.
Der
Tanz war wild, ihre Arme wirbelten unkoordiniert herum. Wei WuXian
beobachtete die Performance mit großer Freude, als eine Frau mit
leicht angehobenem Kleid herüberlief. Sie umarmte das Mädchen und
schrie: „A-Yan, lass uns zurückgehen, lass uns zurückgehen!"
A-Yan
stieß sie mit Gewalt zurück, ihr Lächeln war noch nicht gewichen
und sie erschuf somit eine erschreckende Art von Zuneigung und tanzte
weiter. Die Frau musste ihr die Straße entlang folgen und schluchzte
dabei beim Laufen. Ein Straßenverkäufer an der Seite sprach: „Wie
schrecklich. Des Hufschmieds Zhengs A-Yan ist wieder entkommen."
„Es
muss schrecklich für ihre Mutter sein. A-Yan, A-Yans Mann, und ihr
Mann.... Alle von ihnen waren...."
Wei
WuXian wanderte im Ort herum und fügte sich aus den seltsamen
Ereignissen und den verschiedenen Gesprächen der Leute hier die
Geschehnisse zusammen.
Auf
dem Berg Dafan gab es einen Friedhof. Die meisten der Vorfahren der
Stadtbewohner von Buddhas Fuß wurden hier begraben und manchmal
waren auch unidentifizierbare Leichen darunter, die hier einen Platz
und eine Holztafel erhielten. Vor einigen Monaten, in einer dunklen
und stürmischen Nacht, verursachten der Wind und der Regen einen
Erdrutsch auf dem Dafan Berg und das zerstörte ein kleines Stück
Land, was zufälligerweise der Friedhof war. Viele ältere Gräber
wurden zerstört, und ein paar Särge wurden der Luft ausgesetzt und
vom Blitz getroffen, so dass sowohl die Leichen als auch die Särge
beschädigt und schwarz verkohlt waren.
Die
Stadtbewohner von Buddhas Fuß waren extrem beunruhigt. Nach ein paar
Gebetsrunden, bauten sie das Gräberfeld wieder auf, unter der
Annahme, dass alles in Ordnung wäre.
Wie
auch immer, seit diesem Ereignis begannen die Menschen in der Stadt
ihre Seelen zu verlieren.
Der
erste war ein Faulpelz. Er war ein armer Schlucker, der herumlungerte
und überhaupt keine Arbeit machte. Weil er es liebte, auf dem Berg
zu wandern und Vögel zu fangen, war er zufällig auf dem Berg in der
Nacht des Erdrutsches. Er hatte Todesangst, aber zum Glück hatte er
sich in Sicherheit bringen können. Das Besondere jedoch daran war,
dass er nach ein paar Tagen später plötzlich jemanden heiratete.
Seine Hochzeit war ziemlich groß, und er sagte, dass er von nun an
wohltätig sein und sich niederlassen wolle.
In
der Nacht der Hochzeit legte er sich völlig betrunken ins Bett und
war seitdem nicht mehr aufgewacht. Die Braut erhielt keine Antwort,
als sie versuchte, ihn zu wecken. Als sie ihn zur Seite schob,
erkannte sie, dass der Bräutigam trübe Augen und einen kalten
Körper hatte. Abgesehen davon, dass er noch atmete, war er nicht
anders als ein toter Mensch. Nach ein paar Tagen des Liegens im Bett,
ohne dabei etwas zu essen oder zu trinken, wurde er schließlich
begraben. Unglücklicherweise wurde somit die Braut kurz nach ihrer
Heirat zur Witwe.
Die
zweite war A-Yan, aus der Familie des Schmiedes Zheng. Das junge
Mädchen hatte gerade einen Heiratsantrag erhalten, als ihr
zukünftiger Mann am zweiten Tag von einem Wolf getötet wurde,
während er in den Bergen jagte. Nachdem sie die Nachricht erhalten
hatte, wurde sie auch zu so etwas wie einem Faulpelz.
Glücklicherweise heilte ihre seelenverlierende Krankheit nach
einiger Zeit von selbst. Wie auch immer, danach wurde sie verrückt
und tanzt seitdem fröhlich zu anderen Leuten, wenn sie draußen ist.
Der
dritte war A-Yans Vater, der Schmied Zheng. Bisher waren sieben
Personen betroffen.
Wei
WuXian betrachtete die Situation und stellte fest, dass es sich
höchstwahrscheinlich um einen seelenverzehrenden Geist handelte und
nicht um ein seelenfressendes Tier.
Obwohl
nur ein Wort zwischen den beiden Wesen verschieden war, waren sie
doch völlig unterschiedlich.
Ein
Geist war ein Geist, während ein Tier ein Monster war. Für ihn war
es wahrscheinlich, dass der Erdrutsch ein altes Grab zerstört hatte,
und dann mit einem Blitz, der den Sarg aufspaltete, ein darin
ruhender Geist herausgelassen worden war.
Wenn
er sich die Särge und das Vorhandensein von Siegeln darauf genauer
ansehen würde, könnte er herausfinden, ob dies der Fall war oder
nicht. Doch die Stadtbewohner von Buddhas Fuß hatten die verkohlten
Särge bereits woanders vergraben und die Leichen ebenfalls wieder
beerdigt, was bedeutete, dass es nicht mehr viele Beweise geben
würde.
Um
den Berg hinaufzukommen, musste man einen Pfad erklimmen, der in der
Stadt begann. Wei WuXian setzte sich auf seinen Esel und ritt langsam
den Hügel hinauf. Nach einer Weile kamen ihm ein paar Leute mit
unzufriedenen Ausdrücken auf ihren Gesichtern entgegen.
Einige
von ihnen hatten Narben im Gesicht, und sie redeten alle auf einmal.
Durch die abendliche Dämmerung sprangen sie alle zur Seite, als sie
eine sich nähernde Person sahen, die aussah wie ein erhängter
Geist.
Nach
einigem Fluchen gingen sie schnell um ihn herum. Wei WuXian drehte
den Kopf zu ihnen herum und dachte, Vielleicht
sind sie frustriert, weil es eine zu starke Beute war?
Er
dachte nicht zu viel darüber nach und gab dem Esel einen Klaps auf
das Hinterteil, damit dieser schneller den Berg hinauflief.
Zufälligerweise
verpasste er dadurch das Jammern der Gruppe, das kurz darauf folgte.
„Ich
habe noch niemanden wie ihn gesehen!"
„Würde
ein Anführer eines so großen Clans wie dem seinen mit uns um einen
seelenfressenden Geist kämpfen müssen? Er hat doch sicherlich schon
Tonnen von ihnen getötet, als er noch jünger war."
„Was
können wir schon tun? Er ist ein Sektenführer. Egal, mit welchem
Clan du dich anlegst, du solltest dich auf keinem Fall mit dem Jiang
Clan anlegen, und egal welche Person du beleidigst, beleidige niemals
Jiang Cheng. Lasst uns einfach unsere Sachen zusammenpacken, von hier
verschwinden und uns selbst bemitleiden!"
Informationen
Kompass
des Bösen: Die
wörtliche Übersetzung lautet "Windiger-Teufels Kompass".
Reisberg:
Der "Fächer"
in "Dafan
Berg" bedeutet "in Bezug auf den Buddhismus", aber im
Chinesischen klingt es auch ähnlich wie "Reis", also
dachte Wei WuXian fälschlicherweise, dass es "großer Reisberg"
bedeutet.
Wei
Ying:
Das ist der Geburtsname von Wei WuXian. Im alten China riefen sich
die Leute normalerweise nicht bei ihren Geburtsnamen, es sei denn,
sie waren gleichaltrig und sie waren sehr enge Bekannte. Es galt als
respektlos, sogar den Geburtsnamen eines Älteren zu erwähnen. Der
allgemeine (höfliche) Name, auch "zi" genannt, ist ein
anderer Name, der der Person von seinen Eltern gegeben wird (hier Wei
WuXian), damit andere Leute ihn problemlos ansprechen können. In dem
hier gezeigten Fall, zeigt der Sprecher seine Missachtung indem er
sich auf Geburtsnamen (Wei Ying) von Wei WuXian bezieht.
Eigentlich sind sie doch alle extrem respektlos!
AntwortenLöschenBenutzen seine Erfindungen, aber lassen ihn weiterhin als den bösen da stehen! Dann sollen sie doch mal seine erfinden richtig würdigen. Im Ernst! Respektlos, dann noch den Geburtsnamen zu nutzen!!